Bergpalme (Chamaedorea radicalis)

 

Chamaedorea radicalis in Ludwigshafen

Bergpalmen sind als Zimmerpflanzen weit verbreitet. Im Gegensatz zur meist erhältlichen, aber wenig frostharten Sorte Chamaedorea elegans gilt ihre optisch sehr ähnliche Verwandte Chamaedorea radicalis als eine der frosthärtesten Fiederpalmen überhaupt.

Diese kleinwüchsigen Palmen stammen aus gemäßigten bis subtropischen Bergregionen Mexikos. Dort bevorzugen sie feuchte und schattige Standorte, sie kommen aber auch mit sonnigeren Standorten gut zurecht. Der Kronendurchmesser erreicht einen Durchmesser von 1,5 bis 2 Metern. Es existieren stammlose Varianten, die kaum höher als 1 Meter werden, aber auch solche, die einen bis zu 4 Meter hohen Stamm ausbilden.

Aufgrund ihres grazilen Erscheinungsbildes werden oft mehrere Bergpalmen direkt nebeneinander gesetzt, um ein „volleres“ Erscheinungsbild zu erreichen. Je nach Gestaltungsabsicht kann diese elegante, kleine Palme aber auch problemlos als Solitärpflanze genutzt werden. Bergpalmen sind ausgesprochen pflegeleicht und anspruchslos.

Chamaedorea radicalis setzt schon als junge Pflanze mit einer Höhe von weniger als einem halben Meter bereits regelmäßig lange Blütenstände mit unscheinbaren, weißen Blüten an. Da männliche und weibliche Blüten auf verschiedenen Pflanzen blühen, benötigt man zur Ernte der dekorativen, orangen Samen beide Geschlechter.

Trotz ihrer subtropischen Herkunft hat Chamaedorea radicalis eine bemerkenswerte Frosthärte und Regenerationsfähigkeit. Sie erholt sich von den ab ca. -8 Grad auftretenden Blattschäden recht schnell und hat in der Vorderpfalz mit unbeheiztem Winterschutz schon wochenlangen Dauerfrost bis -15 Grad überstanden. Ein solcher Schutz – zumindest für Wurzelbereich und Stamm – ist aufgrund der geringen Größe der Pflanze leicht zu realisieren und auf jeden Fall empfehlenswert.


Steckbrief:

Palmenart:
Fiederpalme

Blattfarbe:
grün

Wuchsform:
solitär (1-stämmig)

Wuchsgeschwindigkeit:
mittel

Höhe:
1 bis 4 Meter

Herkunft:
Mexiko

Frosttoleranz:
**
-10 bis -12 Grad

Standort:
halbschattig bis sonnig

Substrat:
durchlässige Gartenerde, keine Staunässe

Wasserbedarf:
mittel

Europäische Zwergpalme (Chamaerops humilis)

Chamaerops humilis „cerifera“ in Ludwigshafen

Die europäische Zwergpalme ist neben der kretischen Dattelpalme die einzige aus Europa stammende Palmenart. Der Name vermittelt dabei einen falschen Eindruck über diese mehrstämmige Fächerpalme aus dem Mittelmeerraum. Schon in jungen Jahren entwickeln sich zahlreiche Seitentriebe, die der Palme ein buschiges Aussehen verleihen. Später hebt die Palme die Blattkronen dann auf Stämmen in die Höhe. So kann sie mit den Jahren durchaus sowohl in der Höhe als in der Breite mehrere Meter groß werden und hat spätestens dann mit einem „Zwerg“ nichts mehr gemeinsam.

Neben der „normalen“ Form Chamaerops humilis existieren noch zwei weitere: Chamaerops humilis „vulcano“ aus der Umgebung des Vulkans Ätna auf Sizilien zeichnet sich durch einen extrem dichten Wuchs aus und bleibt insgesamt etwas kleiner. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die im Vergleich zur „normalen“ Form fast unbedornten Blattstiele.

Chamaerops humilis „cerifera“ stammt aus dem Atlasgebirge in Marokko. Mit ihren intensiv silber gefärbten Blättern ist sie in jedem Garten ein echter Hingucker. Die Wachsbeschichtung verhindert  im rauen Klima ihrer Heimat zu starke Verdunstung. Neben hohen Temperaturen toleriert diese robuste Variante auch starke Fröste, sie verträgt sogar noch ein paar Grad mehr als die beiden anderen Varianten der Zwergpalme und ist daher für die Pfalz die beste Wahl.


Steckbrief:

Palmenart:
Fächerpalme

Blattfarbe:
Chamaerops humilis/Chamaerops humilis „vulcano“: grün
Chamaerops humilis „cerifera“: silber

Wuchsform:
buschig, mehrstämmig

Wuchsgeschwindigkeit:
mittel

Höhe:
Chamaerops humilis: bis zu 5 Meter
Chamaerops humilis „vulcano“/Chamaerops humilis „cerifera“: 2-3 Meter

Herkunft:
Mittelmeerraum

Frosttoleranz:
Chamaerops humilis/Chamaerops humilis „vulcano“: ** bis -13 Grad
Chamaerops humilis „cerifera“: *** bis -17 Grad

Standort:
sonnig

Substrat:
durchlässige Gartenerde, keine Staunässe

Wasserbedarf:
mittel


Chamaerops humilis in Mußbach
Chamaerops humilis „vulcano“ in Ludwigshafen

 

 

 

 

Nadelpalme (Rhapidophyllum hystrix)

Nadelpalme

Die Nadelpalme ist ähnlich wie die europäische Zwergpalme eine ausläufertreibende Fächerpalme, zu der sie in jungen Jahren auch eine gewisse Ähnlichkeit hat.

Allerdings gibt es auch deutliche Unterschiede: Sie bleibt bedeutend kleiner und bildet nur kurze Stämme bis zu 1 Meter Höhe aus. Ihr Stamm ist dicht mit langen, spitzen Nadeln besetzt. Zudem wächst sie recht langsam.

Diese Nachteile macht sie aber mit ihrer extremen Frosttoleranz wieder wett: Sie verträgt Fröste bis zu -20 Grad ohne Schäden und gilt damit als die frosthärteste Palme überhaupt.


Steckbrief:

Palmenart:
Fächerpalme

Blattfarbe:
Grün

Wuchsform:
buschig, mehrstämmig

Wuchsgeschwindigkeit:
langsam

Höhe:
bis zu 2m

Herkunft:
südöstliche USA

Frosttoleranz:
***
bis -20 Grad

Standort:
sonnig

Substrat:
durchlässige Gartenerde, keine Staunässe

Wasserbedarf:
mittel


 

Hesperidenpalme (Brahea armata)

Hesperidenpalme in Bad Dürkheim

Die Hesperidenpalme ist eine spektakuläre, große Palme mit intensiv silbernen Fächerblättern sowie einem dicken Stamm. Erreicht sie die Blühreife, schmückt sie sich mit mehrere Meter langen, gelben Blütenständen, wie weit über die Blattkrone heraus ragen.

Leider weist sie keine besonders hohe Frosttoleranz auf, so dass eine Auspflanzung in der Pfalz nur an äußerst geschützten Standorten, beispielsweise in Innenhöfen beheizter Gebäude, oder mit gutem Winterschutz langfristig erfolgreich sein kann.

Verzichten sollte man auf ein Umsetzen der Hesperidenpalme, darauf reagiert sie im Gegensatz zu manch anderer Palmenart sehr empfindlich. Es empfiehlt sich daher, sich über den endgültigen Standort frühzeitig Gedanken zu machen – dabei sollte man natürlich die gewaltigen Ausmaße (besonders im Kronendurchmesser), die diese Palme erreichen kann, bedenken.


Steckbrief:

Palmenart:
Fächerpalme

Blattfarbe:
silber

Wuchsform:
solitär (1-stämmig)

Wuchsgeschwindigkeit:
mittel

Höhe:
bis zu 12m

Herkunft:
Mexiko

Frosttoleranz:
**
bis -12 Grad

Standort:
sonnig

Substrat:
durchlässige Gartenerde, keine Staunässe

Wasserbedarf:
mittel


 

Chilenische Honigpalme (Jubaea chilensis)

Honigpalme in Ludwigshafen

Die Chilenische Honigpalme ist die größte Palme überhaupt: Sie kann eine Höhe bis zu 30 Meter erreichen und einen Stammdurchmesser bis zu 2 Meter. Außerdem ist sie eine der frosthärtesten Fiederpalmen. Sie sieht der bekannten kanarischen Dattelpalme recht ähnlich, ist aber erheblich frosthärter. Zudem hat sie im Gegensatz zu dieser keine gefährlichen Dornen an den Blattspitzen.

In jungen Jahren bildet sie zwar viele neue Wedel, legt aber wenig an Höhe zu, da sie ihre Energie in die Ausbildung des dicken Stamms investiert. Ist dieser erstmal gebildet, beschleunigt sich der Höhenzuwachs deutlich.

Ihren Namen hat die Honig-Palme übrigens vom Palmhonig, der in Chile aus ihr hergestellt wurde – dazu muss die Palme allerdings gefällt werden, weshalb man besser beim Bienenhonig bleibt. Dafür belohnt einem die Palme mit einer anderen Leckerei: Die Samen sehen aus wie kleine Kokosnüsse und schmecken auch so – allerdings kann es viele Jahre dauern, bis diese Palme zum ersten mal blüht.


Steckbrief:

Palmenart:
Fiederpalme

Blattfarbe:
Grün

Wuchsform:
solitär (1-stämmig)

Wuchsgeschwindigkeit:
Mittel

Höhe:
bis zu 30 Meter

Herkunft:
Chile

Frosttoleranz:
**
bis -15 Grad

Standort:
sonnig

Substrat:
durchlässige Gartenerde, keine Staunässe

Wasserbedarf:
mittel


 

Wagners Hanfpalme (Trachycarpus wagnerianus)

Wagners Hanfpalme in Schwetzingen

Wagners Hanfpalme ist wahrscheinlich eine Kultursorte der „normalen“ Hanfpalme (Trachycarpus fortunei).

Von dieser unterscheidet sie sich durch ihre kleineren, steiferen Blätter. Durch diese hat die Krone ein offeneres, weniger volles Erscheinungsbild als die der der „normalen“ Hanfpalme.

Andererseits ist sie durch ihre steiferen Blätter weniger anfällig für die bei der normalen Hanfpalme oft zu beobachtenden „hängenden Blattspitzen“, die durch Wind entstehen, aber zum normalen Erscheinungsbild der Palme gehören.

Davon abgesehen, sind die Palmen in ihren sonstigen Eigenschaften identisch. Für welche man sich entscheidet, ist also reine Geschmackssache.


Steckbrief:

Palmenart:
Fächerpalme

Blattfarbe:
Grün

Wuchsform:
solitär (1-stämmig)

Wuchsgeschwindigkeit:
schnell

Höhe:
bis zu 10 Meter

Herkunft:
China

Frosttoleranz:
***
bis -17 Grad

Standort:
sonnig bis halbschattig

Substrat:
durchlässige Gartenerde, keine Staunässe

Wasserbedarf:
mittel


Hanfpalme (Trachycarpus Fortunei)

Hanfpalme in Mußbach

Die Hanfpalme ist eine stammbildende Fächerpalme. Sie hat große, dunkelgrüne Blätter, die mit der Zeit eine volle, ovale Krone bilden. Der Stamm ist dick mit braunen Hanffasern umhüllt, was ihren Namen erklärt.

Im Frühjahr schmückt sich die Palme mit leuchtend gelben Blütenständen, die unterhalb der Krone entspringen. Mittlerweile setzten viele Hanfpalmen in der Pfalz (ungenießbare) Früchte an und sähen sich dadurch selbst aus. Sämlinge kann man Freunde und Bekannte weitergeben und diesen so zu ihrer eigenen Hanfpalme verhelfen. Früchte setzen allerdings nur weibliche Hanfpalmen an, zur Bestäubung muss also eine männliche Hanfpalme in der Nähe stehen.

Nicht ohne Grund ist die Hanfpalme die mit Abstand am häufigsten anzutreffende Palme in der Pfalz:

Sie ist eine der frosttolerantesten Palmen überhaupt. Etablierte, ausgepflanzte Hanfpalmen können Temperaturen bis -17 Grad und längere Dauerfrostperioden überstehen. Ab -15 Grad ist mit Blattschäden zu rechnen, die im Frühjahr allerdings meist schnell wieder herauswachsen.

Ein weiterer Pluspunkt der Hanfpalme ist ihre Schnellwüchsigkeit. Aus einer gerade mal 50 cm hohen Jungpflanze kann sich innerhalb von 5 Jahren – gute Wasser- und Nährstoffversorgung vorausgesetzt – eine stattliche, 2-3 Meter hohe Palme entwickeln. Es ist daher – ein bisschen Geduld vorausgesezt – nicht unbedingt nötig, mehrere Hundert Euro für eine große Palme auszugeben. Die Endhöhe dieser mittelgroßen Palmenart liegt bei 10-15 Metern.


Steckbrief:

Palmenart:
Fächerpalme

Blattfarbe:
Grün

Wuchsform:
solitär (1-stämmig)

Wuchsgeschwindigkeit:
schnell

Höhe:
12-15 Meter

Herkunft:
China

Frosttoleranz:
***
bis -17 Grad

Standort:
sonnig bis halbschattig

Substrat:
durchlässige Gartenerde, keine Staunässe

Wasserbedarf:
mittel