Bei der Gestaltung eines exotischen Gartens kommt man um Yuccas kaum herum. Kein Wunder, denn Yuccas können mit einigen postitiven Eigenschaften punkten: Sie sind immergrün, pflegeleicht, recht anspruchslos, begeistern durch beeindruckende Blütenstände und kommen je nach Art in ganz unterschiedlichen Erscheinungsformen daher. Neben buschigen Sorten sind auch baumförmig wachsende erhältlich. Varianten mit bunt panaschierten Blättern sind echte Hingucker und bringen Farbe in den Garten.
Überblick interessanter Yucca-Sorten
Viele Yucca-Sorten kommen mit strengem Frost zurecht – nicht alle vertragen allerdings die Kombination aus strengem Frost und gleichzeitiger Feuchtigkeit. Für die Pfalz empfehlen sich daher insbesondere Yucca-Arten, die aus dem feuchten Südosten/Südstaaten der USA stammen. Diese Yuccas kommen mit winterlicher Feuchtigkeit, wie sie in der Pfalz üblich ist, besser zurecht, als Sorten aus trockeneren Gebieten in Texas und Mexiko. Einige dieser Sorten werden bereits seit vielen Jahren erfolgreich in der Pfalz kultiviert, weshalb stattliche Exemplare bereits ein vertrauter Anblick in vielen Gärten sind.
Je nach gärtnerischer Gestaltungsabsicht kann man sich zwischen stammlosen und buschig wachsenden oder stammbildenden Yuccas entscheiden. Weit verbreitet sind die stammlosen Yucca flaccida und Yucca filamentosa. Diese sehen sich sehr ähnlich: beide bleiben recht niedrig, bilden aber mit der Zeit über unterirdische Rhizome zahlreiche neue Triebe und wachsen so zu dichten Büschen heran. Sie eignen sich sehr gut als Unterbepflanzung von Palmen oder sonstigen Gehölzen. Neben den „normalen“ grünen Varianten stehen auffällige, gelb panaschierte Sorten wie „Bright Egde“ oder „Color Guard“ zur Verfügung.
Auch Yucca gloriosa und Yucca recurvifolia sehen sich recht ähnlich und sind bereits in vielen Gärten zu finden. Im Gegensatz zu den zuvor beschriebenen Yuccas bilden sie Stämme aus, die nach einigen Jahren durchaus eine Höhe von 2 Metern erreichen können. Auch von Yucca gloriosa ist mit „variegata“ eine bunt panaschierte Sorte erhältlich.
Noch weniger bekannt ist Yucca aloifolia. Diese stammbildende Sorte sieht der bekannten, aber nicht ausreichend frostharten Zimmerpflanze Yucca elephantipes zum Verwechseln ähnlich, ist aber erheblich frosthärter. Sie wächst im Vergleich zu den zuvor genannten Yuccas recht schnell in die Höhe und kann so in wenigen Jahren beachtliche Stämme ausbilden.
„Western-Yuccas“
Neben den zuvor genannten gibt es noch eine Vielzahl weiterer Sorten, die allerdings aufgrund ihrer Herkunft aus den trockenen Gebieten von Texas und Mexiko nicht ganz so pflegeleicht sind. Sie bringen zwar eine gute Frosthärte mit, für viele empfiehlt sich im Winter aber ein Regenschutz, um eventuelle Fäulnis zu vermeiden. Sie eignen sich daher hauptsächlich für geschützte Standorte, beispielsweise an einer Hauswand unter einem Dachvorsprung. Alternativ kann im Winter ein temporärer Regenschutz aufgestellt werden. Kann man diesen Yuccas solche Standortbedingungen bieten, hat man die Wahl zwischen sehr interessanten Sorten. Viele davon bilden mit der Zeit dicke, hohe Stämme. Manche Sorten wie beispielsweise Yucca rostrata und Yucca thompsoniana haben schmale, silbrige Blätter, andere wie Yucca faxoniana dagegen grasgrüne, lange, breite und starre Blätter.
Yuccas kaufen
Wie bei vielen anderen Pflanzen auch, lohnt es sich bei Yuccas, lieber etwas kleinere, aber dafür gesunde Exemplare mit intaktem Wurzelwerk zu kaufen. Gerade im Bereich der „Western-Yuccas“ werden immer wieder große Exemplare mit teils meterhohen Stämmen angeboten. Diese wurden meist in Amerika der Wildnis entnommen und haben eine lange Reise in einem dunklen Seecontainer hinter sich. Oft werden sie sogar ohne Wurzeln oder nur unzureichend neu bewurzelt zum Kauf angeboten. Ganz abgesehen davon, dass sie an ihrem Ursprungsort ein anderes Klima gewohnt waren, kommen sie also stark geschwächt hier an, so dass gleich der erste Winter, den eine gesunde, hier gezogene Pflanze problemlos überstehen würde, ihr Aus bedeuten kann.
Standort-Bedingungen und Winterschutz
Generell empfiehlt sich für alle Yuccas ein möglichst sonniger Standort. Für die „Western-Yuccas“ empfielt sich wie schon erwähnt eine geschützter Standort bzw. einen Regenschutz im Winter, während dies für die Arten aus dem Südosten der USA in der Pfalz in der Regel nicht nötig ist. Ein weiterer Winterschutz ist bei den meisten Arten nicht nötig, da fast alle für die Pfalz eine ausreichende Frosthärte mitbringen. Voraussetzung zur Entfaltung der vollen Frosthärte ist auch die Wahl des passenden Substrates. Hier sollte man auf einen gut durchlässigen Boden ohne Staunässe achten. Als gut geeignet hat sich folgender Mix erwiesen: zu gleichen Teilen je ein Teil Gartenerde, Sand und Split. Diese Mischung lässt sich außerdem auch gut für viele andere Steingarten-Pflanzen wie frostharte Agaven und Kakteen anwenden.
Pflege
Yuccas sind sehr genügsame Pflanzen, sie verlangen kaum Pflegemaßnahmen. Je nach gewünschter Optik können vertrocknete Blätter entfernt oder auch an der Pflanze belassen werden – sie bilden dann einen dekorativen „Rock“ aus. Wie man an den Bildern auf dieser Seite sehen kann, haben beide Varianten ihren Reiz. Hat eine Yucca geblüht, kann der verblühte Stängel entfernt werden: Früchte mit Samen setzen die meisten Sorten in Europa ohnehin nur selten an, da die zur Bestäubung erforderlichen Insekten hier nicht vorkommen. Im Gegensatz zu Agaven stirbt die Pflanze nach der Blüte nicht ab – stattdessen bildet sie an dieser Stelle mehrere Neuaustriebe aus. Möchte man bei stammbildenden Arten ein möglichst schnelles Höhenwachstum erreichen, sollte man davon nur 1-2 stehen lassen, ansonsten wächst die Yucca mit mehreren neuen „Ästen“ eher in die Breite. Entfernte Triebe, Ast-Stücke oder Ableger aus dem Wurzelbereich müssen nicht in der Biotonne landen, sie lassen sich in sandiger Erde gut bewurzeln und können als eigenständige Pflanze weiterkultiviert werden.
Weitere Bilder: